„Wo ist das Problem mit einem Outbound-Callcenter?“, fragt Frau Glasmacher.
„Wollen Sie von denen angerufen werden?“, gibst du zurück.
„Nein, denn die haben meine Nummer auch nicht. Außerdem tut das nichts zur Sache.“
„Das ist doch das Letzte, Frau Glasmacher. Ich kann da nicht arbeiten. Das ist kein Job für jemanden, der morgens in den Spiegel gucken will ...“
Sie lehnt sich zurück und schaut dich durchdringend an. „Herr Seidel - wenn Sie stattdessen nichts tun, ist das etwas, womit Sie jeden Morgen in den Spiegel schauen können?“
Verdammt. Was sagt man da? „Äh ... ja, nun ...“
„Stotteren Sie nicht rum, Herr Seidel. Liefern Sie mir Fakten.“
„Fakten?“
„Besser: Bewerbungen. Springen Sie über ihren Schatten. Bringen sie mir fünf weitere Bewerbungen, dann können wir über Ihren Bewilligungsbescheid reden.“
„Das schaffe ich heute nicht mehr ...“
„Dann morgen. Bringen Sie mir morgen fünf Bewerbungen vorbei.“
„Aber ... aber heute ist der Erste und ...“
„Ihre Miete zahlen wir. Ihre Krankenversicherung ebenfalls. Bis morgen müssen Sie dann halt zusehen, wo Sie Essen herbekommen.“
Diese Sumpfkuh! Heute wird das nichts mehr. Aber du beisst die Zähne zusammen. „Also schön. Bis morgen.“
Du bemühst dich wirklich, freundlich zu bleiben, als du das Jobcenter verlässt.