„Wie meinen Sie das - für mich?“ Sie starrt dich mit Argusaugen an. „Was wollen Sie mir damit sagen?“

„Wenn mir alles scheißegal ist, versaue ich Ihre Statistik!“

Sie lehnt sich zurück. Holt tief Luft. Du denkst schon, sie schreit wieder los, aber sie bleibt zurückgelehnt. „Sie machen mich fertig, Herr Seidel.“ Sie schließt kurz die Augen.

Dann merkst du, wie sich selbst aufrüttelt. „Gut, Herr Seidel, stellen wir das klar. Sie sind ein faules Stück, das der Gesellschaft auf der Tasche liegt.“

Du willst protestieren, überlegst es dir dann aber doch.

„Meine Statistik ist übrigens wegen Leuten wie Ihnen gut!“

Du schluckst. „Wie meinen Sie das?“

„Herr Seidel. Sämtliche Haushalte freuen sich, wenn sie sparen. Glauben Sie, ich werde für möglichst viele Bewilligungen belobigt, Herr Seidel? Ich werde belobigt, weil ich genau hinschaue und nicht jedem Penner sofort sein Geld auszahle!“

Penner. Was für ...

Frau Glasmacher starrt dich an. „Herr Seidel ... ähem ... das war ... nicht professionell.“ Sie strafft sich. „Gut, Herr Seidel. Gut. Wenn Sie mir sechs weitere Bewerbungen bringen, bekommen Sie ihren Bescheid.“

„Aber heute ist der Erste! Ich meine ...“

„Das ist ihr Problem. Ihre Miete zahlen wir, Ihre Versicherung zahlen wir, und dann müssen Sie halt zusehen, wie Sie bis morgen über die Runden kommen. Wie viele Mahnungen haben Sie ignoriert, Herr Seidel?“

„Zu viele.“

„In der Tat. Morgen, Herr Seidel. Oder schaffen Sie das noch heute?“

Mit einem süffisanten Lächeln schickt Dich Frau Glasmacher wieder auf die Straße.