Du hättest erwartet, dass sie dich nun anschreit - das kann sie schließlich echt gut - aber das tut sie nicht. Sie bleibt ganz ruhig.
„Herr Seidel“, sagt sie. Das wirkt fast schon ein wenig mütterlich, aber ohne jegliche Wärme. „Wenn Sie glauben, ich hätte Angst davor, dass ich mich ein Empfänger von Arbeitslosengeld II anzeigt oder meine Methoden an die Presse bringt, dann hätte ich den falschen Job.“ Sie lehnt sich zurück. „Sie sind nichts, Herr Seidel. Gar nichts. Ihre aufgeblasenen Backen können Sie woanders machen. Und jetzt hauen Sie ab. Vergessen Sie die Bewerbungen, zumindest für diese Woche. Ich bin sicher, dann immer in Meetings zu sein, wenn Sie sich bei mir melden wollen. Gehen Sie nach Hause und rufen Sie die Presse an. Ich bin mir sicher, was die daraus macht. Sozialschmarotzer stellt Ansprüche.“
Du schluckst.
„Gehen Sie jetzt!“
Du nickst und stehst auf. Das war es wohl erstmal mit der Bewilligung ...